Ich bin in Polen geboren und in einem kleinen Ort in der Nähe von Krakau aufgewachsen. Meine Kindheit war wunderbar: Ich spielte im Matsch, jagte Mäuse auf dem Kartoffelfeld, las Bücher und zeichnete.
Mit 18 war meine Kindheit offiziell vorbei, nun zählte ich zu den Erwachsenen. Ich habe ein Architekturstudium an der Technischen Universität Krakau begonnen und es sechs Jahre später, also 2006, erfolgreich abgeschlossen. Während meiner ersten Berufsjahre als Architektin habe ich viele technische Zeichnungen angefertigt. Das gehörte zwar nicht unbedingt zu meinen Lieblingsbeschäftigungen, aber es weckte in mir die Leidenschaft für detaillierte Zeichnungen im Allgemeinen. Damals entstand bei mir die Idee, von der Architektur in die Kunst zu wechseln. Eine Idee, die mich seither nicht mehr losgelassen hat.
Als meine erste Tochter Emma vor ein paar Jahren zur Welt gekommen ist, änderten sich einige Dinge. Ich fühlte mich zum einen als verantwortungsvoller Erwachsener, zum anderen aber wieder in meine Kindheit zurückversetzt. Bei der Geburt meiner zweiten Tochter holte mich der Geist meine Kindheit endgültig ein: Gemeinsam mit meinen Töchtern habe ich wieder im Matsch gespielt, geklettert und herumgetobt. Emma und meine zweite Tochter Hanna haben mir dafür die perfekte Tarnung angeboten.
Diese Wiederentdeckung meiner Kindheit und die neue Lebenswahrnehmung hat mich zum Umdenken angeregt. Ich fasste endlich den Mut, mich voll und ganz dem Zeichnen und Malen für Kinder zu widmen und sie während ihrer Kindheit zu begleiten.